Geschichte der TAS Köln

Die Geschichte der TAS Köln

Die Tages- und Abendschule Köln (TAS) wurde 1996 als staatlich anerkanntes Weiterbildungskolleg mit den Bildungsgängen Abendrealschule und Abendgymnasium bis zu Fachhochschulreife gegründet. Sie ist eine als Ersatzschule in privater Trägerschaft. Träger ist der Verein zur Förderung abschlussbezogener Jugend- und Erwachsenenbildung e.V. (VFJ e.V.), der ebenfalls im Jahre 1996 ins Leben gerufen wurde.

Die Gründung der TAS vollzog sich in der Zeit der extrem hohen Jugendarbeitslosigkeit, die im Jahre 1996 in Nordrhein-Westfalen bei 14,4 % (heute 6,5 %) und in Köln sogar bei 17,1% (heute 5,8 %) lag. Auch die Arbeitslosenquote insgesamt war mit 10,6 % fast doppelt so hoch wie im Jahr 2023 mit 5,6 %.

Die wirtschaftliche Strukturkrise durch den technologischen Fortschritt und die sich wandelnden Arbeitsmarktbedingungen in den 1990er Jahren machten es deshalb dringend notwendig, dass Menschen ihre schulischen Qualifikationen auch nach der regulären Schulzeit nachholen oder erweitern konnten. In Köln war der Bedarf an einer Institution, die ein breites Angebot an Schulabschlüssen für Jugendliche und junge Erwachsene bereitstellt, besonders groß, da die Stadt als urbanes Zentrum mit vielen Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten und Herkunftsländern besonders von den Auswirkungen der (Jugend)Arbeitslosigkeit betroffen war.

Deshalb wurden die verschiedenen Schulabschlussbereiche der VHS Köln, die schon seit den 1970er Jahren existierten, zusammengefasst und in die TAS Köln überführt, um Menschen, die ihre schulische Bildung nicht auf dem sogenannten ersten Bildungsweg abschließen konnten, eine zweite Chance zu bieten. Bildungspolitische Ziele wie Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit zur Verringerung sozialer Ungleichheit bildeten hierbei die gemeinsame Wertebasis aller an der TAS-Gründung Beteiligten. Die Entwicklung der TAS ist eng mit dem Engagement von Bildungspionieren, Lehrkräften und Sozialpädagog*innen verbunden, die daran glaubten, dass Bildung mehr als nur Wissenstransfer ist. Sie wollten einen Raum schaffen, in dem Lernen auf Augenhöhe stattfindet und individuelle Stärken und Potenziale gefördert werden.

Ziel war es, Bildungsabschlüsse unabhängig vom Alter, von sozialen Hintergründen oder bisherigen Biografien zugänglich zu machen. Darüber hinaus wurde ein besonderer Schwerpunkt auf die berufliche Orientierung gesetzt, um im Anschluss an die schulische Qualifizierung eine erfolgreiche berufliche Integration zu ermöglichen. 

Die TAS richtet sich insbesondere an Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre schulische Laufbahn unterbrechen müssen, deren bisherige Schulbildung nicht ausreicht oder die nach Alternativen zum klassischen Bildungssystem suchen. 

Im Mittelpunkt der Arbeit der TAS steht die Überzeugung, dass Bildung ein lebenslanger Prozess ist, der auch nach der regulären Schulzeit fortgesetzt werden kann. Die TAS Köln legt besonderen Wert auf individuelle Förderung, flexible Lernmodelle und eine unterstützende Lernatmosphäre, um den Bedürfnissen ihrer heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden. Zu den angebotenen Abschlüssen zählen der Hauptschulabschluss, die Fachoberschulreife (mittlerer Schulabschluss), die Fachhochschulreife und das Fachabitur.

Bereits von Beginn an war die TAS Köln auf eine flexible und praxisorientierte Gestaltung des Unterrichts ausgerichtet. Um den vielfältigen Bedürfnissen der Schüler*innen gerecht zu werden, wurde ein Modell entwickelt, das sowohl Tages- als auch Abendkurse umfasst. Dies ermöglichte es insbesondere Berufstätigen, Eltern und anderen Personen mit festen Verpflichtungen, einen Schulabschluss nachzuholen, ohne ihre Lebenssituation vollständig umstellen zu müssen. Vorteilhaft wirken sich dabei auch die zwei Standorte rechts- und linksrheinisch aus. 

Die TAS Köln zeichnet sich durch ein inklusives und unterstützendes Umfeld aus, in dem Lehrkräfte nicht nur fachliche Inhalte vermitteln, sondern auch beratend und motivierend zur Seite stehen. Eine multiprofessionelle Zusammenarbeit mit Sozialpädagog*innen gehört von Beginn an zum zentralen Konzeptbestandteil der TAS, so dass die Schüler*innen auch in allen persönlichen und sozialen Fragen jederzeit kompetente Ansprechpartner*innen finden. Neben dem regulären Unterricht wird großer Wert auf die Förderung von Schlüsselkompetenzen wie Selbstorganisation, Teamarbeit und selbstständiges Denken gelegt. Gleichzeitig bietet die Schule eine breite Palette an Beratungsmöglichkeiten, um den Übergang in Studium, Ausbildung oder Beruf optimal zu unterstützen.

Seit ihrer Gründung steht die TAS Köln für Chancengleichheit, sozialen Aufstieg durch Bildung und die Überwindung von Bildungsbarrieren. Menschen, die sich bisher aufgrund besonderer sozialer Belastungsfaktoren nicht in Schule, Arbeit, Beruf und Gesellschaft integrieren konnten, finden an der TAS die Unterstützung, die sie brauchen 

War es in den 1990er Jahren die hohe Arbeitslosenquote, die die Arbeit der TAS vorrangig bestimmte, so verschob sich der Schwerpunkt durch die Flüchtlingskrise der Jahre 2015/2016 verstärkt zu einem neuen Schwerpunkt der Integrationsarbeit an der TAS. Auch die Corona-Krise der Jahre 2020-2022 erzeugte neue Bedarfe der schulischen Nachqualifizierung. 

Die besondere Stärke der TAS besteht darin, sich konzeptionell und pädagogische sehr schnell an neue Bedarfe flexibel anpassen zu können und damit immer wieder einen großen Beitrag zur sozialen Integration in einer demokratischen Gesellschaft zu leisten. 

Heute blickt die TAS Köln auf eine fast dreißigjährige Geschichte zurück und hat sich als unverzichtbarer Bestandteil der Kölner Bildungslandschaft etabliert. Die Schule hat seither nahezu 20 000 Menschen geholfen, ihre Bildungsziele zu erreichen und neue berufliche und persönliche Perspektiven zu entwickeln.

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Verändern auch Sie Ihre berufliche Perspektive und entscheiden Sie sich für das Nachholen eines Schulabschlusses an der TAS!